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Sexualität im Judentum

Im Talmud wird jeder Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe, einschließlich der Masturbation, absolut als Sünde angesehen . Jedoch wird bezüglich der Schwere der Sünde stark differenziert.

Im orthodoxen Judentum gibt es eine Heiratspflicht und im Judentum allgemein sind sexuelle  Beziehungen nur in der Ehe von Mann und Frau erlaubt. Außerdem muss jeder Jude Gottes Auftrag „Seid fruchtbar uind vermehrt euch“ Folge leisten. Eine gleichgeschlechtliche Beziehung würde dieses evtl. ausschließen.

 

Homosexualität im Judentum

Im Judentum gibt es je nach Richtung  sehr unterschiedliche Einstellungen zur Homosexualität.

Orthodoxes Judentum:

Lesbentum wird als weniger schwere Sünde angesehen als männliche Homosexualität, da aus talmudischer Sicht die Familiengründung dadurch weniger gefährdet wird. Bei männlicher Homosexualität wird aktiver und passiver Analverkehr aufgrund des direkten Verbots in der Torah als schwerere Sünde gesehen als andere sexuelle Aktivitäten. Auch der Schulchan Aruch bekräftigt klar das Verbot männlicher und auch weiblicher homosexueller Handlungen. Praktizierte Homosexualität wird als Verstoß gegen die noachitischen Gebote - insbesondere das Gebot der Fruchtbarkeit - gesehen, das Verbot von Homosexualität betrifft aus orthodoxer jüdischer Sicht also auch Nichtjuden. Auch von Menschen mit homosexueller Veranlagung wird eine heterosexuelle Lebensweise erwartet.

Der Rabbinical Council of America, die Dachorganisation der amerikanischen orthodoxen Juden und weltweit grösste Vereinigung orthodoxer Juden, lehnt homosexuelle Ehen entschieden ab und ruft gleichzeitig dazu auf, Menschen mit Mitgefühl, Sensibilität und Verständnis zu begegnen, die die orthodoxen Prinzipien bejahen, aber Schwierigkeiten haben, nach diesen Standards zu leben. Rabbinern wird geraten, solche Leute an Therapeuten zu verweisen, die im Rahmen der orthodoxen Lehre arbeiten.

 

Nichtothodoxes Judentum :

Da nichtorthodoxe Formen des Judentums ein anderes Verständnis religiöser Pflichten haben, wird Homosexualität dort meist akzeptiert oder aktiv willkommen geheißen.

Liberale oder rekonstruktionistische Gemeinden stehen Homosexualität und homosexuellen Menschen positiv gegenüber und ermöglichen die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Es gibt bereits eine erste Generation lesbischer Rabbinerinnen.

Die Haltung im konservativen Judentum ist geteilt.

Eine liberale Gemeinschaft schwuler, lesbischer und bisexueller Jüdinnen und Juden in Deutschland besteht unter dem Namen Yachad (hebräisch יחד für gemeinsam)

 

 




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